
Lieber Leser, falls du bis hierher gelangt bist, so will ich dir Rechenschaft geben. Ich habe mir mit diesen Bildern und Texten kein anderes Ziel gesetzt als ein rein häusliches und privates. Auf deinen Nutzen war mein Sinn ebensowenig gerichtet wie auf meinen Ruhm - für beides reichen meine Kräfte nicht aus. Was ich hier zeige, ist vielmehr meinen Angehörigen und Freunden zum persönlichen Gebrauch gewidmet, damit sie einige meiner Wesenszüge und Lebensumstände wiederfinden. Ich selber bin also hier der Inhalt: Es gibt keinen vernünftigen Grund, dass du deine Musse auf einen so unbedeutenden, so nichtigen Gegenstand verwendest. Nun, Gott befohlen! Geschrieben zu Lausanne, am heutigen 28. Februar des Jahres 2022, auf den Tag genau 451 Jahre nachdem Michel de Montaigne über seinem Arbeitszimmer im Turm des Schlosses zu Montaigne folgende Inschrift anbringen liess: "Im Jahre des Herrn 1571, im achtunddreissigsten Lebensjahr, am letzten Tage des Februar, seinem Geburtstag, hat sich Michel de Montaigne, seit langem der Bürde seiner Ämter müde, in voller Schaffenskraft in den Schoss der Musen zurückgezogen, wo er in Ruhe und aller Sorgen ledig die Tage verbringen wird, die ihm noch zu leben bleiben".